1300

 Erste urkundliche Erwähnung als „Glasehusen“ , ein Johannes de Glasehusen Ratsherr in Heiligenstadt

1550

Eine Zeitlang war Glasehusen Wüstung und wurde erst um 1550 wieder aufgebaut.
Vom 16. bis 19. Jh. war es der Sitz des von Bültzingslebenschen Gerichts, das Glasehausen mit umfasste

1555

In diesem Jahr wütete die Pest schlimm im Eichsfeld.

1676

gab es eine „Glasehäuser Landwehr“

1700

Entstehungsjahr Anger mit Linde

1736

Glasehausen hat 19 Familien

1790

Glasehausen 95 Seelen, 21 Familien, 74 Kommunikanten

1910

Glasehausen 217 Einwohner, 45 Häuser

1914 – 1918

1. Weltkrieg – 7 Männer gefallen

1922

Glasehausen wird ans Stromnetz angeschlossen

1932

Umbau und Erweiterungsbau der Schule von Glasehausen

1945

Zur Versorgung mit Trink- und Gebrauchtwasser gab es in der Gemeinde 13 private und 3 öffentliche Brunnen

1939 – 1945

Zweiter Weltkrieg – 20 gefallene und vermisste Soldaten

1945

Am 09. April wird der Ort von Amerikanern besetzt und Ende April von Soldaten der roten Armee.

1952

Glasehausen gehört zum Kreis Heiligenstadt

1952

Errichtung eines 10 m Kontrollstreifens an der Grenze. In den folgenden Jahren wird die Grenzsicherung immer weiter perfektioniert. War am Beginn noch reger, wenn auch illegaler Grenzverkehr möglich, so wurde er mehr und mehr unterbunden. Das Hinterland (500 Meter-Zone, 5 km, Sperrgebiet) wurde für Nichtbewohner durch Kontrollstellen, Passierscheine für Verwandte und vielfältigste Überwachungs-systeme immer unzugänglicher gemacht.
Gründung (ÖLB) Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb

1955

Befestigung der Bergstraße (525 Arbeitsstunden) wurden von den Einwohnern freiwillig geleistet.

1959

LPG Günterode und Glasehausen hat sich zusammengeschlossen.

ab Aug. 1961

bewachte Sperrzone

1961/62

Mienenverlegung an der Grenze und Schießbefehl

1963

Hochwasser

1965

Bau eines Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr (Fertigstellung 19.09.1967)

1972

Bau der Leichenhalle

1975

Hochwasser – Katastrophenalarm wurde ausgelöst.
Bau eines neuen Wachturms und eines Bunkers. die Sperranlagen an der Grenze werden verstärkt. Es ist nicht mehr möglich, ohne Lebensgefahr in den Westen zu flüchten.

1983

Baubeginn von Hochbehältern, Bohrbrunnen, Trafostation sowie Ortsnetz Glasehausen,
Verlegung der Hauptleitung für die zentrale Trinkwasserversorgung der Gemeinde

1985

wurde ein Wasserfest in der Gemeinde gefeiert

1989

„Die Grenzen sind offen!“
Die Sperrzone wird republikweit aufgehoben,
Grenzübergangsstelle Glasehausen – Beienrode für Fußgänger offiziell geöffnet,

1990

Grenzübergangsstelle für KfZ-Verkehr Glasehausen – Beienrode eröffnet

03.10.1990

Wiedervereinigung Deutschlands, Tag der deutschen Einheit

1993

Im März wurde die Verwaltungsgemeinschaft *Leinetal* gegründet, der sich Glasehausen anschließt

1992

Treppe beim Friedhof wurde erneuert

1993

Glasehausen schließt sich der Verwaltungsgemeinschaft *Leinetal* an

22.08.1993

wird Glasehausen von einer Windhose heimgesucht, die schlimme Schäden anrichtet. die 290 Jahre alte Linde am Anger wird ihrer Krone enthoben, Verwüstungen auf dem Friedhof, das Dach der Leichenhalle wird zum größten Teil abgedeckt. Innerhalb weniger Minuten waren 14 Wohnhäuser und ebenso viele Scheunen Opfer des Sturmes. Grabsteine wurden wie Streichhölzer umgeknickt, ebenso das alte ehrwür-dige Friedhofskreuz.

1994

September – Einweihung einer neuen Buswendeschleife,
Restaurierung an dem durch Unwetter zerschlagenem Friedhofskreuz

1996

Neuer Spielplatz wurde beim letzten Kindergartensommerfest eingeweiht, Schließung des Kindergartens

1997

Glasehausen im Förderprogramm zur Dorferneuerung von 1998 – 2000, neues Baugebiet wird ausgewiesen

1998

der Friedhof bekommt einen neuen Gehweg
die Grundschule in Günterode, in die die Schüler von Glasehausen gehen, wird geschlossen, sie gehen jetzt in die Grundschule nach Siemerode.

1999

der Gemeindesaal wird renoviert und die Leichenhalle bekam einen neuen Anstrich.
Erneuerung der Bergstraße sowie einer Brücke

31. 12.1999

 wurde der Gedenkstein am ehemaligen Grenzstreifen eingeweiht.

Schule und Kindergarten

Schon vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert besaß Glasehausen eine eigene Schule. Der erste Lehrer wird aber bereits schon 1736 benannt.
Das ehemalige Schulgebäude befindet sich „Im Loche“, in unmittelbarer Nähe von Kirche und Anger.
Der Schulbetrieb endete im Jahre 1963. Seit dieser Zeit wurden die Glasehäuser Kinder in Günterode unterrichtet.
Im Schulgebäude wurde nun der Kindergarten untergebracht.
Heute befindet sich in Siemerode die Grundschule für die Kinder von Glasehausen (1. – 4. Klasse) die höherklassigen Schüler besuchen nach der Schließung der Realschule in Günterode heute die Schulen in Heiligenstadt und das Gymnasien in Heiligenstadt.
Die Vorschulkinder konnten bis Oktober 1966 im Ort (in der alten Schule) betreut werden. Seit der Schließung des Kinder-gartens besuchen die Kinder den Kindergarten in Günterode.

(Quelle: Festschrift 700 Jahre Glasehausen – Cordier Druck- und Medienhaus, Heiligenstadt)

Nach Johannes Müller Dorfanger des Eichsfeldes ist Glasehausen das einzige Dorf im Kreis Heiligenstadt, in dem niederdeutsch gesprochen wird; man könnte es also bereits dem niedersächsischen Eichsfeld zuordnen. Hier fließt der Gartebach (entspringt im Rinkenbach) durch eine schmale Talrinne, an deren Abhang sich das einzeilige Straßendorf hinzieht. Die Natur selbst gab dem Dörfchen sein Profil. Um 1500 war der Ort wüst und verlassen, 1550 erfolgte ein Neuaufbau. Der Vermutung nach sollen es Glasmacher gewesen sein, die die Dorfanlage neu erstehen ließen, wenn dieses Gewerbe nicht schon vorher dem Ort den Namen gegeben hat. Auch der Namensforscher Müller vermerkt: „Der Name bezeichnete die Siedlung bei einer Glashütte oder wo Glasbläser wohnten“.

Glasehausen liegt 7 km nördlich von Heiligenstadt. Es ist ein gepflegtes Reihendorf, liegt im Gartetal; der Gartebach entspringt im Rinkenbruch und mündet bei Göttingen in die Leine. Das im Tal gelegene Dorf wird vom Gehlenberg (284 m über dem Meeresspiegel), dem Auberg sowie dem Hessenberg umgeben. Der Ort liegt unmittelbar an der Grenze zu Niedersachsen, bis vor wenigen Jahren war die innerdeutsche Grenze auf Sichtweite. Die Flurnamen sind besonders geeignet, die geschichtliche und sprachgeschichtliche Entwicklung einer Landschaft aufzuzeigen. Sie sind eine reiche Fundgrube für Heimat- und Volkskunde, für Vorgeschichts-, Geschichts- und Sprachforschung.

Nach der Wende blühte das Dorf wieder auf und liegt heute inmitten von Deutschland.
Das Dorf nimmt eine Fläche von 2,61 Hektar ein. Am 22. August 1993 suchte ein Wirbelsturm den Ort Glasehausen heim. Innerhalb weniger Minuten waren 14 Wohnhäuser und ebenso viele Scheunen Opfer des Sturmes. Die 290 Jahre alte Angerlinde wurde ihrer mächtigen Krone enthoben. Grabsteine wurden wie Streichhölzer umgeknickt, ebenso das altehrwürdige Friedhofskreuz.
(Quelle: Digitaler Landkreis)