Das kleine Eichsfelddorf Glasehausen im Landkreis Eichsfeld, besteht aus einer langen Straßenzeile, es ist ein sogenanntes Straßendorf, wobei fast alle Eichsfelddörfer zu den Haufendörfern gehören.

Gedenkstein, der an die 10 Jahre der Grenzöffnung erinnert,  wurde am 31.12.1999 eingeweiht.

Der Ort lebte Jahrzehnte im Schatten der Grenze zu Niedersachsen. Seit der Öffnung der Grenzen herrscht in dem einst ruhigen Ort ein reges Treiben. Lag Glasehausen doch viele Jahre im DDR-Schutzstreifen, so ist es heute wieder inmitten von Deutschland.
Schutzstreifen – war ein 500 m breiter Streifen vor der Grenze und konnte nur mit speziellen Berechtigten betreten werden. Davor lag das Gebiet der 5 km Sperrzone.
Glasehausen war wohl das Dorf unserer heutigen Verwaltungsgemeinschaft, was am meisten unter der Errichtung des „Zaunes“ zu leiden hatte. Alle politisch „nicht tragbaren Personen“ wurden im Laufe der Jahre zwangsevakuiert, die Jugend zog zum größten Teil aus dem Dorf, die Einwohnerzahl ging rapide zurück. Waren es 1946 noch 279 Einwohner, so waren es im Jahr 1989 nur noch 172 Einwohner.
Von diesem Rückgang erholt sich Glasehausen, trotz der Grenzöffnung nur schwer.

Am 31.12.1999 fand eine Gedenkfeier “ 10 Jahre Grenzöffnung“ statt. Die Bürgermeisterin Frau Gertrud Kunze begrüßte alle Nachbarn und Freunde aus Niedersachsen sowie die ganze Gemeinde. Vor 10 Jahren endete die erzwungene Teilung unseres Landes. Und vor 10 Jahren wurde der Streckmetallzaun welcher unsere Gemeinde so viele Jahre umgab geöffnet. Viele fleißige Glasehäuser bauten mit großzügiger Hilfe und Unterstützung der Bürger der Gemeinde Gleichen und nicht zu vergessen mit der Unterstützung der Straßenbaufirma Vollmer aus Duderstadt innerhalb von 3 Tagen die Straße, und pünktlich, wie von den Behörden vorgegeben war, am 31.12.1989 die Grenzübergangsstelle zwischen der Gemeinde Glasehausen und den Nachbarorten der Gemeinde Gleichen geöffnet.

Es war schon ein komisches Gefühl, als wir auf unsere Nachbarn aus Niedersachsen zugingen, sie begrüßten und einluden mit uns zu feiern und es war eine schöne Feier. Der 31.12.1989 ist für uns zu einem historischen Datum geworden. Wir alle haben zu danken dafür, dass wir diesen Tag, die friedliche Einheit so erleben durften. Wenn auch der Prozess der inneren Einheit in letzter Zeit etwas ins Stocken geraten ist, so müssen wir uns immer wieder das Große, das Ganze, das wiedervereinte Land vor Augen führen. Es ist zusammen gekommen, was zusammen gehört und das bedarf der ständigen, sorgsamen Pflege und des Zutuns aller , aus Ost und West.

Vor dem Gedenkstein ist in der Pflasterung eine Platte mit folgender Inschrift eingelassen:

Damit dieser Tag, der 31.12. 1989 und die daran verknüpften Erinnerungen nie in Vergessenheit geraten und auch unseren Kindern und Kindeskindern erhalten bleibt, haben wir uns im Gemeinderat Glasehausen dazu entschlossen, am 10. Jahrestag einen Gedenkstein setzen zu lassen.
(Quelle: Gemeindeverwaltung Glasehausen)

Direkt neben der Kirche stößt man auf eine schöne, von einer Sandsteinstützmauer umgebenen Angeranlage mit Steintisch und einer ca. 280 Jahre alten Linde, die bei der Windhose am 22. August 1993 ihrer mächtigen Krone enthoben wurde.

Es wird angenommen, dass der Anger als Gerichtsstätte gedient hat, da der Ort vom 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts Sitz eines von Bültzingslebenschen Gerichts war.

rechts neben dem Anger befidet sich das Gebäude der Gemeindeverwaltung mit angrenzendem Saal

Fachwerkhaus

 

 

 

 

 

 

Wie bereits erwähnt ist Glasehausen ein langgezogenes Straßendorf.
Rechts und links von der Hauptstraße prägen schmucke alte (heute zum größten Teil renovierte) Fachwerkhäuser das Straßenbild. Unmittelbar an der Hauptstraße befindet sich auch der Dorfteich, in eine schöne Anlage gefasst.

 

Dorfteich

Kriegerdenkmal

 

 

Kriegerdenkmal

Durch die Kriege in der Vergangenheit hatte Glasehausen, wie auch alle anderen Orte sehr große Opfer bringen müssen. Die Namen der Personen sind auf dem Kriegerdenkmal neben der Kirche verzeichnet.
Im 1. Weltkrieg waren es 7 Gefallene, im 2. Weltkrieg waren es 14 gefallene und 6 vermisste Soldaten.
Im Dezember 1991 wurde das Kriegerdenkmal feierlich eingeweiht.
Im Mitteldorf konnte 1995 ein neu angelegter Spielplatz mit entsprechenden Geräten von den Kindern übernommen werden.

Spielplatz

„Gläseckenborn“ mit ewig frischem Quellwasser und nebenbei noch wohlschmeckend